<389>

Doch sollt Ihr nicht im niedren Rang veralten:
Lernt als Soldat über Soldaten schalten;
Führt unverzagte Mannschaft mit Bedacht.
Klimmt Grad um Grad, stets Eurer Pflicht getreuer.
Bald sieht ein Bataillon in Eurer Macht.
Lenkt seinen Marsch und leitet es im Feuer.
Lehrt es in Ordnung laden, schießen, streiten,
Haltmachen und beherzt zum Angriff schreiten.

Drei Glieder hoch, so werden Preußens Krieger,
Straff, nervig, hoch an Wuchs, des Feindes Herr.
In dichtren Reihen räumt er doch dem Sieger
Das Feld nach kurzer, tapfrer Gegenwehr.
Im Gleichschritt soll das Bataillon anrücken
Und seinen Blitz und Donner nicht verschwenden;
Die Front soll ihre Bajonette zücken,
Daß sich entsetzt zur Flucht die Feinde wenden.

Mit Fleiß müßt Ihr die Heldenschar ergänzen,
Wenn nach der Schlacht so manche Lücke klafft,
Und strebt Ihr fürder nach des Sieges Kränzen,
Wählt große Männer aus voll Nerv und Kraft.
Mars bürdet ihnen auf die schwersten Lasten;
Nachzüglern grollt er, die am Wege rasten.
Schwächliche Körper, von Beschwer erschlafft,
Sind, eh der Feldzug endet, hingerafft.
Gleichwie im Wald die Eichen nur, die zähen,
Des Sturmes Toben trotzig widerstehen,
Doch neben ihnen in den Ungewittern
Der Fichten schlanke Schäfte splittern,
So müßt auch Ihr mit Männern, stark wie Leuen,
Die tapfren Bataillone stets erneuen.

Wenn Euch nach Feldherrnruhm der Wunsch durchdringt,
Der Ehrgeiz, daß Euch Dauerndes gelingt,
Beherrscht der Waffen mannigfachen Brauch,
Und habt Ihr Gaben, wohl, so übt sie auch!
Lernt, wie mit des Lapithen Kampfesart
Die Kriegskunst des Zentauren klug sich paart.