« <XXXV>fassten Vorhabens Anstalten machen, und beschloss, mit der Armee, die nunmehr zwischen 33,000 und 34,000 Mann stark geworden war, über das Schweidnitzer Wasser zu gehen. » Nachdem nun alles Erforderliche veranstaltet war, brach die Armee den 4. vor Anbruch des Tages, auf, um gegen Neumarkt vorzurücken.

In diesem getreuen Auszuge aus Gaudi finden wir den Moment und den Kern der berühmten Rede unverkennbar ausgesprochen, welche, auch nach der Charakteristik des Hauptmanns von Retzow, Band I, S. 237-243, in Parchwitz, vor dem Aufbruche nach Neumarkt gehalten wurde.

In Betreff des von Retzowschen Textes dieser Rede sind wir noch das Zeugniss eines Ohrenzeugen schuldig. Der ehemalige Leibpage Freiherr Georg Carl Gans Edler zu Putlitz nämlich, welchen der König auf dem Wahlplatze von Leuthen zum Lieutenant ernannte, und welcher, den 8. December 1737, in Magdeburg bei der regierenden Königin mit der Siegesnachricht ankam, sagt in seinen Memoiren, die Rede des Königs vor der Schlacht bei Leuthen sei nicht ganz so, wie Retzow sie erzähle, sondern so : « Meine Herren, die Feinde stehen bis an die Zähne in ihrer Verschanzung; hier müssen wir sie angreifen, entweder sieschlagen, oder Alle da bleiben. Keiner muss denken, anders durchzukommen, und wem dies nicht anstehet, der kann gleich seinen Abschied bekommen und nach Hause gehen. » - « Dass der König einen so grossen Trumpf hierauf gesetzt,a ist nicht an dem. Der König brauchte solche Worte nicht zu sagen; denn Ein Wort oder Zureden von ihm war bei seiner so braven Armee schon genug; denn ein Jeder sagte : der König hat es befohlen, und so muss es wohl gehen. Dass jenes harte Wort gesagt ist, ist an dem, aber aus des Königs Munde ist es nicht gekommen, sondern der Major Billerbeckb sagte es, weil der König sagte : « Dem dieses nicht anstehet, der kann gleich nach Hause gehen; » hierauf sagte dieser : « « Ja das müsste ein infamer Hundsfott sein; nun wäre es Zeit! » » Dass der König hierüber lächelte und ihm nicht missfallen hatte, ist nicht zu bezweifeln; er hat's ihm auch nie vergessen. »c


a Siehe unten, S. 286 und 287.

b Band IV., S. 142; Band V., S. 194; Band XXVI., S. 146.

c Wir haben diese Stelle aus des Barons von Putlitz gedruckten Memoiren (S. 90 und 91) entnommen, sind aber nicht im Stande, den genaueren Titel anzugeben, auch nicht, ob dieselben als ein eigenes Buch oder in einer Zeitschrift erschienen.