<149>Nun hebt er an, mit Hamoch klug zu schwatzen.
Lukulls Apostel heißt er ganz mit Recht.
Kein Schlemmer fährt bei seinem Rate schlecht.
Zuletzt bricht Julie das starre Schweigen
Und sagt mit müdem Tone, der ihr eigen:
„Jetzt regnet's schon den ganzen Tag — 0 Graus!
„Das sieht nach einer zweiten Sintfiut aus.“
„Ganz meine Ansicht,“ sagt Merlin beflissen;
„Denn im Kalender steht's, der muß es wissen.“
Merlin spricht gut, ist ein gelehrtes Haus,
Läßt gerne leuchten seines Wissens Licht,
Doch mehr als den Kalender kennt er nicht.
Die Unterhaltung stockt, man gähnt, faßt neuen Mut,
Spricht von Frisuren und von Kleid und Hut.
Man redet auch ein wenig schlecht von Fanny —
Sie ist nicht da —, und selbst die schwarze Nanny
Weiß nicht, was viel an deren Schönheit wäre.
Nur glaubet nicht, es spräch' aus ihr der Neid.
„Ihr Herz,“ sagt sie, „ist wirklich gut und lieb.“
Doch ihr beleidigter Geschmack nur trieb
Fast widerwillig sie zur Offenheit:
Sie gäbe so der Wahrheit nur die Ehre.
Auch vom Theater wird darauf geplaudert:
„Plump ist die Marville wie ein Elefant,“
Sagt jemand: „Die als Künstlerin — mich schaudert!
„Dagegen die Babett: ihr Äußres elegant,
„Die Kleidung schick — kurzum, sie ist scharmant!
„Zwar ist sie äußerst schwer nur zu verstehn —
„Als ob wir darum ins Theater gehn!?“
Valerius — er hat noch nie geirrt —
Weiß, daß Herr Reich aus Sachsen, jüngst verkracht,
In Kürze all sein Gut verkaufen wird.
Seht nur, wie jeder den Erstaunten macht!
Jetzt wird gestichelt, immer mehr und mehr:
So fällt man über seinen Nächsten her.