<231>„Nun ging's in die Küche — war das eine Pracht!
„Ich staunte des Glanzes und dachte: Aha!
„Hier speist man vermutlich! Man hatte ja
„Seit einem Menschenalter allda
„Kein Feuer mehr angemacht.
„Man speist? Allmächtiger!“ — Ich stand wie ein elender,
„Schmählich ertappter Tempelschänder —
„Man speist! Als wenn diese Räume wir putzten,
„Damit wir sie einfach als Wohnung benutzten!
„Wer, Unmensch, bewohnt denn solche Gemacher?
„Wozu gibt's Keller und ähnliche Löcher?
„Die Sippe mag noch so zahlreich sein:
„Da wird ein bißchen zusammengerückt,
„Man richtet schlecht und recht sich ein,
„So haust man zufrieden und still beglückt.
„Hier aber thront,
„Wo niemand wohnt,
„In hehrer Göttereinsamkeit
„Die Reinlichkeit.
„Einmal und nie wieder, hab' ich gedacht
„Und schleunigst nach England mich aufgemacht.
„Ein Riesentransportschiss nahm mich an Bord.
„Hoch rasseln die Anker, weit leuchten die Wellen,
„Schaumgekrönt, unsre Segel schwellen,
„Aufrauscht es vorm Bugspriet, nun trägt es uns fort
„Bei Lotsenruf, Kommando und Wink
„Regt das Matrosenvolk sich flink.
„Und da wir hintreiben vor stetem Süd,
„Auf glatter Bahn unser Segler zieht,
„Die Reisenden schmausen, zechen und lachen,
„Keinem fällt's ein. sich Gedanken zu machen.
„Die Ahnungslosen. Eh' wir's gedacht,
„Drehte der Wind sich, finster ward's droben,
„Springende Böen pfiffen und schnoben,
„Donner grollte — darüber ward's Nacht.
„Bald in den gähnenden Abgrund gerissen,
„Bald zu den Wolken emporgehoben,
„War unser Schiff in den Finsternissen