<19> dien — die ich jedermann in den Abendstunden vorzulegen erbötig bin — leicht ergeben dürfte). — Herr Direktor Schadow scheint mir in seinem Aufsatz ferner den gütigen Rat zu erteilen, auf die Radiernadel zurückzukommen, ich muß bedauern, denselben nicht befolgen zu können, indem ich (abgesehen davon, daß die Radiernadel für den Zweck unseres Unternehmens durchaus unpassend wäre) nie mit einer Radiernadel gearbeitet habe. Sollte Herr Direktor Schadow vielleicht einige meiner Federzeichnungen für radiert gehalten haben? Schließlich stelle ich es dem Scharfblick eines resp. Publikums anheim, ,die nach der heurigen Mode in phantastisch arabesken Wendungen schwebenden Gestalten' in dem in Rede stehenden Hefte aufzufinden.

Adolph Menzel, Maler.

 »

Der Streit wurde in ganz Deutschland besprochen; in Cottas Morgenblatt für gebildete Leser vom 23. Mai 1840 sieht ein eigener Artikel darüber. Der Referent sagt: "Solche Ansichten zu haben, sie auszusprechen und drucken zu lassen, ist nichts Unerlaubtes und Befremdendes, obgleich das Schicklichkeitsgefühl diejenigen, welche sich für die bessern halten, dies lieber durch die Tat wird aussprechen lassen, als durch verdächtigende Artikel in den Zeitungen. Wenn die Veteranen und Meister der Berliner Kunst ein Friedrichsalbum im voraus angekündigt hätten, dadurch stillschweigend aussprechend: wir halten das, was Kugler und Menzel bringen, nicht für genügend, so ließe sich auch das rechtfertigen. Aber mit der Verdächtigung von etwas Erscheinendem anzufangen, um für etwas Bahn zu machen, was erst erscheinen soll, hat immer etwas Gehässiges, und noch mehr, wenn die Verdächtigenden selbst die Absicht haben, dasselbe Werk zu schaffen. Nun weiß man zwar, daß der alte, würdige Schadow selbst nicht daran denkt, und daß er höchstens als Protektor für jüngere Freunde dabei auftritt, aber ein Protektionswesen, das andere angreift und gewisse Kreise gegen andere in Schutz nimmt, hat um so weniger die Zustimmung des gesunden Publikums, wenn, wie hier geschehen, der Schild der Autorität dabei erhoben wird. Schadow trat als Direktor der königlichen Akademie der Künste mit einem Privaturteil auf. Das läßt man sich nicht mehr