<308>des vorigen Jahres, die beschwerlichen Märsche, pestartige Krankheiten in den Lazaretten hatten es auf den dritten Teil seines ursprünglichen Bestandes zurückgebracht. Jetzt sorgte man mit allen Kräften, es wieder vollzählig und die Scharen der Neugeworbenen mit allen Regeln des preußischen Dienstes vertraut zu machen. Dabei ward auch die Ordnung der schlesischen Angelegenheiten nicht vergessen. Über diejenigen, die sich bei dem Einmarsch der Österreicher treulos gezeigt, ward strenge Untersuchung verhängt und das Vermögen der Entwichenen eingezogen. Auch die Einkünfte des Fürstbischofs, Grafen Schaffgotsch, der über die Grenze gegangen war, aber beim Wiener Hofe, seines ehrlosen Betragens halber, kein Gehör fand, wurden mit Beschlag belegt.

Während die preußischen Soldaten noch von den Beschwerden des vorjährigen Feldzuges rasteten und die Rekruten eingeübt wurden, begann der Herzog Ferdinand von Braunschweig, an der Spitze der hannöverschen und verbündeten Truppen, bereits den Kampf gegen die Franzosen. Schon im Februar brach er aus seinen Winterquartieren auf, befreite Hannover und trieb die ganze große französische Armee vor sich her. Ohne Rast und Aufenthalt floh diese über die beschneiten Fluren Westfalens bis an den Rhein zurück und machte erst in Wesel halt; 11,000 Feinde fielen in Ferdinands Hände. Hier gönnte der Sieger seinen Truppen Rast und wartete die Verstärkungen aus England ab. Durch dies glänzende Unternehmen ward Friedrich von allen französischen Angriffen befreit; auch die folgenden Ereignisse hielten sie von seinen Grenzen ab. Am 1. Juni ging Ferdinand über den