6919. AN DEN ETATSMINISTER GRAF PODEWILS IN BERLIN.

Potsdam, 9. August 1755.

Da Se. Königl.. Majestät allererst nach gethaner Unterschrift der einliegenden Dépêche die Minute davon eingesehen246-1 und in solcher die Passage wegen des Herzog von Braunschweig nicht nach Dero Intention eingerichtet gefunden haben, indem, Dero Aeusserung nach, noch nicht mit Fundament gesaget werden könne, dass die Mariage zwischen der Prinzessin Tochter erwähnten Herzogs und dem Prinzen von Wallis bereits arretiret sei,246-2 auch von dessen Intention wegen Erneuerung seines bisherigen Tractats noch nicht zuverlässig geurtheilet, noch etwas mit Bestand davon gesaget werden könne, so haben Se. Königl. Majestät darauf ermeldete Dépêche angestrichen und mir zu melden befohlen, wie diese mit einigen Strichen deshalb bemerkte Passage in der Minute geändert und das angestrichene weggelassen werden müsste, dahergegen es sehr gut sein werde, dass der von Knyphausen wegen des schon längst fällig gewesenen Subsidientermins und dessen baldiger Bezahlung Erinnerung thue.

Eichel.

Nach der Ausfertigung.



246-1 Ministerialerlass an Knyphausen, d. d. Berlin 9. August, mit dem Passus: „Pour ce qui est du duc régnant de Brunswick-Wolfenbüttel, elle [la cour de France] sentira elle-même qu'après le mariage arrêté entre la princesse aînée et le prince de Galles, ce serait un moment peu favorable pour lui proposer le renouvellement du traité de subsides qui subsiste encore entre lui et la France.“

246-2 Vergl. S. 210.