<461> Verpflegung und Bezahlung der Truppen richtig gehalten werden und wenigstens jedesmal ein Monat pro rata an dem Betrage dieses Etats vorräthig sein muss, damit die Truppen allemal auf einen Monat voraus Verpflegung richtig empfangen können, sondern Ihr habt auch darauf zu rechnen und mit allen Kräften darauf zu arbeiten, dass zwischen hier und gegen künftige Weihnachten wenigstens eine Summa von 1,200,000 Thaler zu Ankaufung der Fourage und dergleichen Nothwendigkeiten baar vorräthig sei und dazu verwandt werden könne. Wornach Ihr Euch zu achten und genau zu richten habet.

Friderich.

P. S.

Auch mache Ich Euch hierdurch annoch bekannt, dass Ihr am besten thun werdet, wenn Ihr selbst auf einige wenige Tage nach Dresden gehet, um daselbst mit denen Leuten, so denen Kassen vorstehen, sowie auch mit dem Euch schon genannten von Nischwitz1 zu sprechen, die Kassen zu epluchiren und ein richtiges Fundament der Einnahme und was dahin gehöret, auszumachen. Worauf Meine Meinung ist, dass Ihr alsdann Selbst nach Leipzig gehet und mit denen dortigen Kaufleuten negociiret, damit selbige auf den Michaelistermin ein Avanzo von wenigstens 1,200,000 Thaler thun, dafür Ich ihnen dann wohl ein Bénéfice von 1 Procent Douceur accordiren will, welches Mir dann auch vor die kurze Zeit, da doch alsdenn der Michaelistermin einkommen muss und sie die Gelder wiederum erhalten, ein beträchtliches Bénéfice zu sein scheinet. Ihr sollet also solches alles bestens in die Wege zu richten suchen, auf dass die Kassen einmal in Vorrath und die Sachen nachher in Train kommen.

Nach dem Concept.


8122. AN DEN ETATSMINISTER GRAF PODEWILS IN BERLIN.

Sedlitz, 26. September 1756.

Ich kann von hier aus Ew. Excellenz noch nicht das geringste weiter neues melden, als dass, wenn ich mich so ausdrücken darf, wir uns noch allhier mit der Bloquade derer sächsischen Truppen morfondiren, von denen zwar alle Welt, sowie auch die daher kommende Déserteurs sagen, dass der Mangel an Lebensmitteln sehr überhand nimmet, inzwischen es sich damit doch noch beständig trainiret und ich meines Ortes noch nicht absehe, wie und wenn solches endigen wird, nachdem die ganze sächsische Generalität bei diesen Truppen ist und das allerletzte abzuwarten scheinet, vielleicht in der Hoffnung, von hier oder dort einigen Secours zu erhalten, welches sich doch bald



1 Vergl. Nr. 8120.