<106> auf das baldigste eine Art von Créditif vor gedachten Émissaire unter Dero und des Herrn Grafen von Podewils Excellenz Unterschrift an das französische Ministerium oder vielmehr an den Duc de Choiseul ausfertigen und Deroselben gehörig couvertiret, überschrieben und sous cachet volant gesiegelt citissime und mit demselben Courier, der dieses überbringet, hierherschicken möchten, so dass der Courier in Zeit von ohngefähr drei Tagen von hier nach Berlin und wieder zurück sein könne, weil alsdenn des Königs Majestät wegen völliger Abfertigung des Émissaire alles Selbst besorgen wollen. Ihm an den Duc de Choiseul ein Créditif unter Dero Unterschrift mitzugeben, halten des Königs Majestät vor gut noch Anstand zu nehmen, dahero Sie wollen, dass solches unter Ew. und des Herrn Graf Podewils Excellenz Unterschrift geschehen sollen, auf dass gedachter Émissaire, wenn es so weit kommet, dass es nöthig ist und erfordert wird, sich nur dadurch wegen seines Anbringens und Vortrages legitimiren kann. Zu schliessen ist derselbe zu nichts autorisiret noch instruiret, sondern nur Generalia zu proponiren, zu hören und zu berichten und dem Befinden nach weitere Ordres zu erwarten oder weg und zurück zu gehen. Ich muss vor dieses Mal damit schliessen und nur vor mich gehorsamst bitten, dass Ew. Excellenz gedachtes Créditif mit dem allerfordersamsten und zwar, wie es bei so eigenen Umständen wohl nicht anders sein kann, mit dem Namen des Émissaire en blanc, an des Königs Majestät einsenden, als Die, wie ich zum voraus versichert bin, solches mit der grössesten Ungeduld erwarten werden.

Eichel.

Nach der Ausfertigung.


11843. UNTERREDUNG DES KÖNIGS MIT DEM GROSSBRITANNISCHEN GESANDTEN MITCHELL.

[Freiberg, 15. Februar 1760.]

Mitchell berichtet (secret) an Holdernesse, Freiberg 16. Februar:

„. . .The King of Prussia told me [yesterday] that he found by the dispatches just received from England and from the Hague1 that we had had some suspicions of him. I assured him in the strongest terms that I never had heard of it. . .

His Prussian Majesty said that the King's ministère had pressed him to try what he could do to discover the real intentions of France and to induce them to make a separate peace, that he did not know how to set about it having no connections at the court of Versailles, that he had thought of adressing directly to Monsieur de Choiseul, the minister of foreign affairs, as the most natural Channel, and then he asked me what I thought of it.

The King of Prussia recollected the Bailli de Froullay, who has



1 Vergl. Nr. 11839 und Nr. 11840.