<400> allernothwendigsten gehabt hätte, so sehe Ich nicht ab, was Mir durch den jetzt geschlossenen Tractat, ausser der Satisfaction, mit der Pforte in Freundschaft zu stehen, in gegenwärtigem Kriege geholfen sein wird, wenn zumalen der darauf zu erfolgende Defensivtractat, wozu Euch die Pforte den Anschein von einer Hoffnung gegeben, wieder mit so vielen Weitläuftigkeiten, als vorhin der jetzt gezeichnete gehabt, begleitet werden sollte: es wäre dann, dass Ihr die Pforte und deren Minister noch dahin bringen könntet, Mir aus diesem Tractat eine solide und reelle Hülfe auf ein- oder die andere Art auf das schleunigste zuwege zu bringen; und dieses ist es, worauf Ihr und Eure dortige Freunde noch ohnablässig und mit allem Eifer arbeiten müsset.

Ihr müsset wissen, dass Meine Feinde, nachdem Ich den Krieg gegen sie die letzteren fünf Jahre her ohnerachtet ihrer so sehr überlegenen Macht mit Gott und durch Meine Standhaftigkeit gegen sie ziemlich glücklich souteniret habe, entschlossen seind und das Concert getroffen haben, alle ihre letzte und stärkste Efforts anzuwenden, um Mich in gegenwärtiger Campagne mit allen ihren Forces an allen Enden und Orten zugleich und auf einmal zu attaquiren, dadurch unter ihre Füsse zu bringen und Mich von Meinen mehristen Provinzien zu depouilliren. Die Russen alleine wollen nach ihrem Operationsplan Mich in kommendem Monate Junii mit ihren Forces von drei Seiten zugleich angreifen, nämlich mit einem Corps die Stadt Colberg in Pommern belagern, mit dem Gros ihrer Armee nach der Neumark und in Schlesien nach der Seite von Glogau gehen und ein drittes Corps von ohngefähr 20000 Mann durch Polen nach der Gegend von Oberschlesien detachiren, um sich der Orten mit dem österreichschen General Laudon zu conjungiren, der sich alsdenn vorgenommen, Neisse und Cosel zu belagern, auch prahlerischer Weise der Königin von Ungern versprochen haben soll, ihr ganz Schlesien im Monat August zu überliefern, ob er schon, da Ich mit einem Corps d'armée hieher gegangen, um Schlesien zu decken, gleich das schlesische Gebirge, so er vorhin occupiret hatte, schleunig verlassen und sich nach Böhmen zurückgezogen.

Der Maréchal Daun stehet zwar noch in Sachsen bei Dresden mit seiner Armee, der Ich Meinen Bruder den Prinz Heinrich mit einem Corps entgegengesetzet habe. Ersterer aber hat zum Theil schon den General Lacy durch die Lausnitz gegen Schlesien detachiret, und ist kein Zweifel, dass er nächstens mit dem grössesten Theil seiner Armee dahin folgen und Ich alsdenn daselbst drei feindliche Armeen gegen Mich haben werde, als die von dem Daun, die von den Russen bei Glogau und die von dem Laudon nebst denen zu ihm gestossenen russischen Völkern, ausser was in Pommern von den dahin gehenden Russen, auch vielleicht von denen Franzosen passiren wird, welche Miene machen, ein Corps nach Sachsen zu detachiren, um sich daselbst mit denen Reichs- und sächsischen Truppen und was etwa Daun von