<157> äußersten Ende des Lagers von Taschendorf stand. Die Infanterie des Königs dehnte sich hinter der Schlucht von Peterswaldau aus, und die Kavallerie besetzte das Gelände von Peiskersdorf bis nach Faulbrück. Am folgenden Tage traf der Herzog von Bevern in Eilmärschen von Neiße her ein. Sein Lager wurde ihm jenseits von Reichenbach auf den Höhen von Mittel-Peilau unweit Gnadenfrei angewiesen.

Die Stellung dieser kleinen Armee bildete einen Winkel, dessen einer Schenkel von Steinseifersdorf in der Richtung auf Reichenbach verlief. Dort begann der andere Schenkel, der sich über die Hügel von Peilau bis zu einer ziemlich steilen Höhe erstreckte. Reichenbach selbst lag zwischen beiden Lagern und bildete genau die Spitze des Winkels. Die Stellung bot alle wünschenswerten Vorteile. Durch das Lager von Peterswaldau deckte sie Wied, den der Feind sonst hätte umgehen können, und das Korps des Herzogs von Bevern verlegte den Österreichern, wenn sie aus den Bergen hervortraten, den Weg nach dem Zobten. Denn von diesem Berg aus hätten sie Schweidnitz unterstützen und die Aufhebung der Belagerung erzwingen können. Nun aber mußte der Feind auf dieser Seite entweder einen Umweg über Nimptsch machen, was den Preußen Zeit gab, ihm bei Költschen zuvorzukommen, oder er mußte die gute Stellung bei Peilau angreifen, wo der Herzog von Bevern sich mit Ehren behaupten konnte. Außerdem konnten die Österreicher, wenn sie der Festung wirklich auf dem Wege über Landeshut zu Hilfe kommen wollten, erst nach zwei starken Tagesmärschen in die Ebene gelangen, während die Preußen in sechs Stunden von Peterswaldau nach Freiburg zu marschieren vermochten, wo man ein Lager angelegt hatte, um die Belagerung von Schweidnitz im Notfall auch von dieser Seite zu decken. Den Hutberg und Kleutschberg besetzte der König nicht, weil diese beiden Punkte nicht seiner doppelten Absicht entsprachen, Wieds Flanke und die Belagerung zu decken. Der Hutberg und Kleutschberg liegen vor der Bielauer Schlucht, wo der Feind eine befestigte Stellung hatte, die bis zur Hohen Ecke reichte. Von dort aus hätte er leicht mit der ganzen Armee hinter den beiden Bergen hervortreten können, und das hätte, wenn sie von den Preußen besetzt waren, die schlimmsten Folgen haben können. Außerdem lagen die Berge von der Stellung der Preußen zu weit entfernt, um ihnen schaden zu können, und so gewannen die Österreicher bei ihrer Besetzung nichts.

Kaum war der Herzog von Bevern zum König gestoßen, so besetzte Beck, der ihm zur Beobachtung nachzog, den Kleutschberg, fand aber ein längeres Verweilen dort nicht ratsam und zog sich auf Silberberg zurück. Die Möhring-Husaren griffen seine Nachhut an und nahmen ihm einen Oberstleutnant, einige Leute und Gepäck ab. Wie schon gesagt, hatten die Österreicher eine befestigte Stellung in der Bergschlucht, die sich nach Langenbielau öffnet. Das Dorf war zu zwei Dritteln im Besitz der Preußen und von dem Freiregiment Hordt besetzt. Es diente als Beobachtungsposten. Von dort aus waren noch Husarenabteilungen auf den Hutberg und Spitzberg vorgeschoben. Indes war vorauszusehen, daß der Feind beim Hervortreten aus