11110. AN DEN GENERALLIEUTENANT GRAF DOHNA.

Reich-Hennersdorf, 20. Juni 1759.

Nachdem Ich alles ersehen, was Ihr in Eurem Schreiben vom 18. dieses mit mehreren gemeldet habt, so dienet Euch darauf in Antwort, wie Meine Idées seind, dass Ihr Euren weiteren Marsch so zu richten habet, als ob Ihr nach Thorn marschiren wolltet, um Fermor aus seinem Lager zu ziehen und zu sehen, ob Ihr ihn alsdenn vielleicht auf dem Marsch treffen und was rechtes anfangen könnet. Dieses ist freilich das sicherste und beste Mittel, und wenn man alsdenn den Feind auf eine vernünftige Art und mit einer guten Disposition attaquiret, so hat man alle Ursache, sich zu flattiren, dass man reussiren könne...336-1

Wann inzwischen hier was vorgehen sollte, dabei wir Avantage haben, so werde Ich mit einigen Regimentern Kavallerie und einigen<337> Bataillons bei Glogau über die Oder gehen, um dem Feind dorten in der Arrièregarde zu sitzen, um ihm den Marsch desto schwerer und lourder zu machen, dass man eher davon profitiren kann.

Friderich.

Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des König!. Grossen Generalstabs zu Berlin.



336-1 Es folgen, ebenso wie an Wobersnow (Nr. 11109) die Weisungen für die Verproviantirung der Armee. Vergl. dazu oben Anm. 2. S. 335.