12662. AN DEN CAPITÄN VON ANHALT.

Leipzig, 4. Februar213-1 1761.

Der König übersendet eine Spionsnachricht über die Stellung des Feindes für den hannoverschen General von Spörcken.

Was in der Hauptsache, so vor ist, das allernothwendigste zu erinnern bleibet, solches ist dieses, dass Ihr mit denen Corps von Mir nicht zu geschwinde und übereilet vorrücket und die Corps aventuriret. Daher Meine Meinung ist, dass Ihr den 8. dieses ohngefähr an den General von Spörcken schreibet, den Brief aber mit aller Sicherheit an ihn durchzubringen suchet und ihm darin meldet, welchergestalt Ihr da wäret, um mit Meinem Corps dessen Entreprise zu favorisiren, und er Euch also schreiben möchte, welchen Tag er eigentlich gegen Eisenach vorrücken werde, auf dass, wenn er herankomme, Ihr nebst Meinem Corps Euch darnach um so eigentlicher dirigiren könntet.

Wenn übrigens die bewusste Expedition gut ablaufet, und die Franzosen sich retiriret haben, sodann müsset Ihr Euch zusammen sogleich bemühen und sehen, ob Ihr nicht aus dem Eisenachschen und Gothai.<214> schen junge Edelleute bekommen und disponiren könnet, um bei Meiner Armee Dienste zu nehmen.214-1

Friderich.

Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Königl. Grossen Generalstabs zu Berlin,



213-1 Vom 4. Februar ein Schreiben an Chasot in den Œuvres, Ed. 25, S. 290.

214-1 Auf einem Schreiben des Markgrafen Alexander von Ansbach, d. d. Ansbach 30. Januar, enthaltend die Nachricht, dass seine Bemühungen, junge Adlige für den preussischen Dienst zu gewinnen, an deren Furcht vor Oesterreich gescheitert seien, finden sich die Weisungen für die Antwort: „Sehr obligeantes Compliment vor seinen Mir bezeigten guten Intent und Willen. Ich hoffete, dass sich nun die Zeiten bald ändern und die bisherige grosse Furcht und Appréhension vor die Oesterreicher diminuiren würde.“ — Den Gesandten von der Hellen erinnert der König in einem Erlass vom 4. Februar, „que vous ne m'avez plus rien écrit au sujet de cadets hollandais à engager à mon service comme officiers subalternes“ .